Mittwoch, 25. Februar 2015

Conni in Copan und Guatemala

Wie ihr bereits gelesen habt, mussten wir am 15.2.2015 die Ranch verlassen. Das war also der Tag, an dem unsere Reisen begonnen haben.

COPAN RUINAS
Für mich ging es also am Sonntag gemeinsam mit der amerikanischen Voluntärin Mira nach Copan Ruinas. Wie ihr euch vielleicht erinnern könnt, war das der Ort, an dem ich meine ersten 5 Wochen in Honduras verbracht habe.
Wir haben die erste Nacht bei meiner damaligen Sprachlehrerin im Haus verbracht und konnten so ein wenig Zeit mit ihr verbringen. Am Montag am Vormittag hat sie uns die Baustelle ihrer neuen eigenen Sprachschule gezeigt (Copan Spanish School) und danach haben sich unsere Wege getrennt. Mira und ich haben im Casa de Cafe eingecheckt und sind zurück ins Zentrum gegangen. Wir sind durch den Ort spaziert, haben unsere damaligen Gastfamilien besucht und die beste Cheescake der Welt im Cafe San Rafael gegessen. Am Dienstag sind wir nach San Lucas maschiert und haben einige Zeit dort oben verbracht bevor wir in die deutsche Bar und ins ViaVia gegangen sind. Wir haben Käsespätzle gegessen und uns dafür ein Kommentar eines Amerikaner anhören können: "You are both thin but you are eating like sailors!" Der hätte doch wirklich geglaubt, wir würden etwas überlassen... ;)
Am Mittwoch ging es dann schon wieder weiter mit dem Bus nach Guatemala City.

Fruehstueck im Casa de Cafe




GUATEMALA
Wir sind relativ spät angekommen, da der Bus Verspätung hatte. Daher sind wir danach direkt ins Hostel gefahren und sind schlafen gegangen. 
Guatemala City
Am nächsten Tag (Donnerstag) sollte Miras Schwester Ashley von Amerika kommen, um uns bei der Reise zu begleiten. Jedoch wurde ihr Flug verschoben, weshalb sie den Anschlussflug nicht erwischen konnte. Nach langem hin und her haben wir erfahren, dass sie statt um 10.30 um 15.30 Uhr ankommen wird. Das ist sogar wirklich passiert, ihr Gepäck ist allerdings leider in San Francisco geblieben... Nachdem wir auch das geklärt haben, dachten wir, es kann nicht mehr schlimmer werden - falsch gedacht!

MANGOS!!
noch guter Laune im Auto
Der Plan war, zum See Atitlan zu fahren und zwar mit einem privaten Transport, damit es schneller und angenehmer ist. Tja, das Problem war, dass der Fahrer offensichtlich eine neue Route auf Google-Maps gefunden hat, in der er in nur 2 1/2h in San Pedro de Laguna sein wuerde. Es stellte sich allerdings heraus, dass der Fahrer noch nie dort gefahren ist und der Weg ziemlich schlecht (eng, steinig, mitten im Nichts,...) war. Wir mussten sogar einen Fluss überqueren, aussteigen, um Gewicht zu reduzieren und nach 5h Fahrt umdrehen, um zum Ort vor San Pedro zurück zu fahren, da der Weg einfach zu schlecht war. Einheimische haben uns dann darauf hingewiesen, dass man San Pedro nur mit einem Boot erreichen kann. Toll, dass wir das jetzt erfahren!

Schneewittchen-Zimmer
Es war 22Uhr und natürlich ist kein Boot mehr gefahren. Wie ihr euch vorstellen könnt, waren wir ziemlich frustiert und müde (Ashley war seit mittlerweile 40h wach) und wollten einfach nur sicher in ein Bett. Also haben wir beschlossen, einfach in Santiago zu bleiben. Wir haben ein Hotel gefunden und hatten Glück, dass es noch offen war. Es war nicht das billigste Hotel, aber das war uns ziemlich egal. Wir wurden in unser Zimmer begleitet und haben einen grossen Schlafsaal vorgefunden, in dem nur wir 3 waren, die Bettchen waren wie in Schneewittchen aufgereiht, wir hatten 2 private Badezimmer, eine Küche und einen Safe. Ausserdem haben wir erfahren, dass das Hotel Seezugang, einen grossen Swimmingpool, einen Whirlpool und eine Sauna hat. Wir waren im Paradies und sind noch eine zweite Nacht im "Posada de Santiago" geblieben!!
unser Seezugang

Pool und Jacuzzi
So konnten wir am Freitag endlich am See relaxen, schon wieder über unseren Horror-Trip lachen, gut essen und die beiden Tage genießen. Das Personal war super nett und hat uns mit allem geholfen. Auf unseren Essens-Rechnungen wurde als Zimmer-Nummer "3 princesas" angegeben. ;)

































Antigua mit Vulkan und Kirche
Am Samstag sind wir nach dem Frühstück mit einem kleinen Boot nach Panajachel gefahren und von dort weiter mit einem Touristen-Shuttel nach Antigua - dieses Mal ohne Probleme. Wir wurden direkt vor unser Hotel "Casa Rustica" geführt und auch das war sehr nett und zentral. Wir sind durch die Stadt gebummelt - sehr touristisch, bunt und immer viel los. Wir haben viele Kirchen und verschiedene Märkte erkundet, sind in einem Schokolade-Museum verkoestigt worden und sind zum "Cerro de la Cruz" gewandert, um den Ausblick zu geniessen.

kleiner Markt

Cocktails

Ueberblick ueber Antigua von Cerro de la Cruz










































Am Montag musste ich mich von den beiden leider schon wieder verabschieden, da mein Flieger am Dienstag in der Frueh von Guatemala City wegfliegt. Also hab ich noch eine Nacht dort in einem Hostel verbracht bevor ich um 4 Uhr zum Flughafen gebracht wurde. Den Tag hab ich in verschiedenen Fliegern nach El Salvador und Bogota verbracht, bis ich um 18 Uhr endlich in der dominikanischen Republik angekommen bin. Ich bin raus gekommen aus dem Terminal und wer steht da - niemand.... Ausgemacht war, dass Anna mit NPH domRep warten werden. Ich hatte weder Handy noch Laptop oder irgendeine Art der Kommunikation, also hab ich einfach gewartet und 1h spaeter waren sie auch wirklich da! :)

Dienstag, 24. Februar 2015

Haiti

Wie schon im vorigen Eintrag angekündigt, werden wir unseren Blog noch ein  wenig weiterführen, um euch an unseren weiteren Abenteuern teilhaben zu lassen.

Ich (Anna) bin von Tegus aus am Sonntag nach Miami geflogen und am Montag in der Früh dann weiter nach Port au Prince (Haiti). Weil mir der Wolfgang von NPH Österreich, der gerade auf der Ranch ist, eingebläut hat, ja nicht irgendwo herum zu laufen, war ich mir auch nicht so sicher, ob ich auf den (eingezäunten) Flughafenvorplatz gehen sollte, um zu schauen, ob mein Abhohldienst vielleicht dort auf mich wartet... Auf eine Frage auf Creol vom Flughafenpersonal konnte ich nicht antworten, aber zum Glück war ein UN- Typ da, der mich dann auf Spanisch angequatscht hat und mit mir rausgegangen is. Da war dann auch mein Fahrer. Der auch wieder nur Creol konnte. Das ist wirklich eine seltsame Sprache. Dem Französischen anscheinend ähnlich, rasant schnell gesprochen, sodass es sich anhöhrt, als ob man eine Kasette vorspulen würde. Es ist ganz eigenartig für mich in einem Land zu sein, in dem ich die Sprache nicht verstehe und durch meine helle Haut noch mehr auffalle als in Honduras. 

Aber langsam. Zuerst mal ein paar allgemeine Infos zu Haiti und NPH dort. 
Straße mitten in der Hauptstadt
                                             


                                                    
Viele von euch haben von Haiti wahrscheinlich vor 5 Jahren gehöhrt, wo das große Erdbeben war. Es liegt auf der Westseite einer karibischen Insel, die es sich mit der Dominikanischen Republik teilt. Und auch wenn nach dem Erdbeben viel Geld und Hilfsmittel ins Land geflossen sind, ist es nach wie vor sehr arm und die Kriminalität sehr hoch. Die Straßen sind auch in der Stadt großteils nicht asphaltiert und so liegt über Allem eine Staubschicht. Die UN und andere Organisationen sind allgegenwärtig und so sieht man häufig Pickups mit Blauhelmen beladen durch die Straßen tuckern.
NPH ist schon seit über 27 Jahren im Land. Das ursprüngliche Waisenhaus ist etwas außerhalb von Port au Prince in den Bergen gelegen. Als Antwort auf das Erdbeben 2010 hat NPH Kliniken, eine Schule, ein Waisenhaus, eine Rehabilitationsklinik und einige kleinere Programme direkt in der Hauptstadt gestartet. Ich bin selber von den ganzen Namen der Häuser verwirrt, deshalb möchte ich sie euch nicht zumuten, aber wer Interesse hat kann sich gerne auf der Homepage schlau machen: 
Was sonst noch zu sagen ist: Hier kommen viele Voluntäre für nur 2 Wochen bis zu einem halben Jahr. Die wenigsten bleiben für 13 Monate so wie in Honduras. Das liegt daran, dass die Krankenhäuser auch kürzere Praktika vergeben und vor allem aus Italien viele Ärzte, Krankenschwestern und Hebammen kommen.

So, und jetzt weiter zu meinen Erlebnissen...

Kapelle


Ich bin wie gesagt am Montag in Port au Prince angekommen und war den Tag einmal streichfähig. Die Hitze hat mich erschlagen. Die letzten Monate war es in Honduras doch um einiges kühler... Ich hab den Tag also im Besucher/ Voluntärs Bereich verbracht. Generell bin ich hier stationiert. 
Die nächsten Tage sind grob so abgelaufen: um ca. 6.15 Uhr aufstehen. Frühstücken (frisches Obst, Brot und selbst gemachte Peanutbutter). Um kurz vor 7.00 Uhr werden alle aus dem Besucher/ Voluntärsbereich mit einem kleinen Bus abgehohlt und zum Kinderkrankenhaus gebracht. Da ist dann um 7.00 Uhr Messe in einer kleinen Kapelle. Diese Messe ist immer ein Begräbnis von einer oderer mehrere Personen die am Vortag oder in der Nacht in den Krankenhäusern von NPH verstorben sind. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig. Vor allem wenn die Familie anwesend ist. Haitianer sind ein sehr emotionales Volk. Sie singen laut, sie feiern laut und genauso trauern sie laut.


Nach dem Begräbnis gehts mit dem Pickup zum Krematorium
Nach der Messe haben ich mich immer an jemanden angehängt, der mich dann mitgenommen hat und seine Arbeit gezeigt hat. Gegen Mittag ist wieder der kleine Bus gekommen und hat uns wieder eingesammelt und zum Mittagessen zurückgebracht. Kurze Anmerkung: Das Essen hier ist echt lecker und vor allem sehr gut gewürzt! Nach dem Mittagessen und einer Siesta hab ich mich wieder an jemanden angehängt und den Nachmittag und Abend mit ihm/ihr verbracht. Abendessen gab es keines aber es war eigentlich immer noch was von zu Mittag da oder es mussten die Müsliriegel herhalten, die ich mitgebracht habe...





Was ich jetzt wirklich alles erlebt habe:


Frühchenzwillinge
Karneval!
                                                                                 
                                                                                            
Am Dienstag bin ich am Vormittag mit einer jungen, italienischen Ärztin mit auf die Neonatologie gegangen. Was ist das? Das ist die Frühchenstation. Da liegen die Kleinen teilweise in "Brutboxen" oder unter Wärmelampen. Es war ganz komisch für mich. Da liegen so viele kleine Butzis, weinen teilweise und ich darf sie nicht auf den Arm nehmen. Die Mamas sind nämlich teilweise bei ihnen und ich versteh vollkommen, dass die nicht unbedingt haben wollen, dass eine wildfremde, weiße Frau mit ihrem Babie am Arm herum steht. Das war eine harte Zerreißprobe für mich nachdem ich so lange mit den Babies auf der Ranch gearbeitet hab... Nach dem Mittagessen bin ich nochmal mit ins Krankenhaus gegangen und habe Kinder auf anderen Stationen besucht. Weil sie im Krankenhaus nicht "Krebs", "Cholera" oder sonstiges an die Türen schreiben wollen und viele Leute hier auch garnicht lesen können, hängen Bilder von Obst, Gemüse oder Fische vor der Tür. Zuerst waren wir auf der Mangostation. Da werden Kinder mit Krebs behandelt. Die Jungs haben sich riesig über die mitgebrachten Luftballons gefreut und es wurden gleich Kämpfe mit den neuen "Schwertern" ausgetragen. Hier in Haiti kann nur Chemotherapie mit den Kindern gemacht werden. Manche werden deshalb für eine Bestrahlung in die  Dominikanische Republik transportiert.
Als zweites waren noch die Fische dran. In diesem Raum sind Kinder, die im Krankenhaus abgegeben oder zurückgelassen werden. Großteils sind es Kinder mit speziellen Bedürfnissen oder unterernährte Kinder. Meine deutsche Begleiterin hat mir erklärt, dass die Lage für diese Kinder und auch deren Betreuer sehr schwer ist, da die Mittel (Windeln, Spielzeug,...) sehr begrenzt sind. In diesem Raum hab ich aber mein Kuscheldefizit der letzten Tage wieder aufladen können...
Am Abend bin ich noch mit ins Kinderdorf hier in Port au Prince. Zur Zeit ist Karneval und das wird natürlich gefeiert. Die älteren Mädels haben uns geschminkt und die Haare gemacht und danach wurde getanzt bis der Fußballplatz staubte...




Unterernährung ist hier keine Seltenheit...

Am Mittwoch bin ich nochmal mit ins Kinderkrankenhaus und hab mich auf der allgemeinen Station und der Notaufnahme umgeschaut. Es ist wirklich arg, wieviele unterernährte Kinder hier sind. 
Am Nachmittag bin ich mit ins Kinderdorf gegangen und habe zuerst beim freiwilligen Nachmittags Englischunterricht mitgemacht und danach die Zeit mit den Kids verbracht. Seilspringen, Haare machen und Kuscheln.








Schule
Am Donnerstag bin ich dann mit ins ursprüngliche Kinderdorf in den Bergen gefahren. Es war eine über einstündige Fahrt über nicht allzugute Straßen aber das Ziel hat sich gelohnt. Auf über 2.500m im kühlen Grünen liegt das Kinderdorf samt  Schule. Wir haben einen Rundgang gemacht und ich habe noch etwas mit den Physios tratschen können, die teilweise schon über 5 Jahre hier sind. Wir sind erst am späten Nachmittag zurückgekommen. Also bin ich nicht wieder losgezogen, sondern  hab mich auf meine kleine Terrasse gesetzt und mich dran gemacht diesen Blogeintrag zu schreiben...


Das Schul- und Wohngelände





Rehab- Warte- Bereich
Aquatherapie im hauseigenen Pool mit einem der
Schulkids
Am Freitag bin ich nach der morgendlichen Messe mit ins Rehabilitationszentrum gegangen. Es war super cool! Es ist nicht nur ein ambulantes Rehabilitationszentrum für Erwachsene und Kinder mit neurologischen Problemen, sondern auch eine Sonderschule. Fast alle der Schulkinder kommen aus der Umgebung und nur ca. 5 Kids wohnen auch bei NPH. Neben der Sonderschule in verschiedenen Gruppen gibt es Therapieangebote und eine warme Mahlzeit, bevor es um 13.30 Uhr wieder nach Hause geht. Eine lustige Beobachtung: Es sitzen an die 10 Männer am Tor, die nur für den Bus- Rollstuhltransfer zuständig sind und den restlichen Tag herumsitzen. Da die Arbeitslosigkeit in Haiti an die 70% ist, sind auch einige junge Männer dabei, die bei NPH aufgewachsen sind. Aus dem einfachen Grund, um sie von der Straße und somit von der Kriminalität fern zu halten.


Schüchtern fürs Foto aber sonst ein kleiner Stritzi
                                                                                                                                                                                                 









Die Augen werden schon schwer...

Am Samstag war dann ein richtiger Urlaubstag. Ausschlafen, solange es das wieder warme Wetter zulässt, noch im Bett lesen und dann erst frühstücken. Gegen Mittag bin ich mit ein paar Anderen für eine Stunde zum Babyhaus gefahren. Auch wenn es hier weniger Kids sind als in Casa Suyapa, ist es doch ein Wirbel und Durcheinander. Da hat es mich wirklich gegwundert, dass das Mädchen bei mir am Schoß einschlafen konnte...
Am Abend wurde bei uns im Haus noch eine Party gefeiert, weil einige der Voluntäre nächste Woche gehen. Die Italiener haben Pasta gekocht, es wurde Musik gemacht und getanzt. Ich war sehr verwundert, die meisten Tänze waren "Guzman" ein seeeeeehr langsamer "Polker". Fast zum einschlafen. Das hätte ich mir hier nicht gedacht...




Auch am Sonntag hab ich einen gemütlichen Ausraste Tag mit viel Lesen gemacht. Am Abend wurde dann das Wochenende mit der Lichtermesse abgeschlossen. Eine Abendmesse nur bei Kerzenschein und wie immer viel Gesang.




Am Montag habe ich mir in der Früh gleich mal losgezogen und hab mein Busticket für morgen erstanden. Am Weg sind wir an der amerikanischen Botschaft vorbeigefahren und so wie in Honduras stehen auch hier viele Menschen davor, die auf ein Visa und eine bessere Zukunft hoffen.
Tilapiazuchtbecken
Dann hab ich die Fische besucht. Zuerst die Tiere und dann die Kids im Fischzimmer. Die Tiere wohnen direkt hinter dem Kinderkrankenhaus und sind Tilapia. In den Zuchtbecken schwimmen sie munter in allen Größen herum und warten darauf in die nahe Tiefkühltruhe umzusiedeln. Auch wir haben schon was aus dieser Truhe zu Mittag bekommen. Das Wasser, das jeden Tag zum Teil ausgewechselt wird, bewässert nach den Tanks den Bananenwald, der die Becken im Schatten hält und ein paar Hühnern als zu Hause dient.


Das Schild vor der Stationstür
Mit den Kids habe ich wieder gespielt, gespaßt und ein Lächeln auf das eine oder andere Gesicht gezaubert.

Jetzt ist es später Nachmittag und ich sitzte auf meiner kleinen Terrasse und schreibe die letzten Zeilen für diesen Eintrag.




Morgen geht es in der Früh weiter in die Dominikanische Republik, wo ich mich, nach einer 8 stündigen Busfahrt, mit der Conni wieder treffen werde.

Liebe Grüße aus dem staubigen Port au Prince,
Anna

Dienstag, 17. Februar 2015

Auf Wiedersehen

Die letzte Woche war emotional stark geladen für uns, nicht zuletzt weil wir mehrmals unseren Abschied gefeiert haben.


Nam, nam- Abschiedsessen



Die Conni wurde von ihren Tias am Mittwoch bekocht. Davon wusste sie nichts und es war ein netter Abend mit gutem Essen und guter Laune.



Connis Mädels


Glaubts mir, die Mädesl haben einen Hüftschwung
drauf, da werd ich neidisch...
Am Donnerstag ging es dann richtig los, wo wir beide jeweils im Hogar gefeiert haben. Wir beide haben Pizza bestellt und die Nachspeisen selbst gezaubert. Von welchem Geld? Die Ranch spendiert uns Voluntären jeweils einen Scheck über 1.000 Lempira. Das sind umgerechnet ca. 45 Euro. Die Anna hat sich mit der Mira zusammengetan, die auch mit uns gekommen und gegangen ist und auch in Casa Suyapa war. Also 2.000 Lempira. Für 130 Leute... Milchmädchen rechne mal... Das geht sich nicht aus um 26 Pizzen zu kaufen, 130 Cupcakes zu backen und einen riesen Bottich Saft zu machen. Aber zum Glück gibt es dann ja auch noch andere Helferlein. 
Despedida im Pickup
Für den Saft wurde die Vorratskammer der Ranch um 15 Wassermelonen und 10 Limetten erleichtert und die Spendenkasse wurde zur Ader gelassen. Vielen Dank nochmal an euch alle, die diese Schatztruhe für uns gefüllt haben. 
Für Connis Mädels gab es nach der Pizza deshalb noch ein Eis mit verschiedensten Streuseln und picksüßen Saucen und Casa Suyapa bekam einen Regenbogen an Cupcakes. Die Conni hat bei uns im Haus im Salon gefeiert und die Anna und die Mira haben den Abend, wie bei den Geburtstagsfeiern in Casa Suyapa, im Pavilion neben dem Haus mit Lagerfeuer und Musik verbracht. 


















Gefallen euch unsere Bärte?











Wall of fame
Am Freitag ging es dann weiter. Um unsere Reisetüchtigkeit am Sonntag nicht zu beeinträchtigen, haben wir beschlossen die Abschiedsfeier mit den anderen Voluntären schon am Freitag zu machen, um dann noch den Samstag an der frischen Luft und auf festem Boden verbringen zu können. Die Feier war für nach dem Hogar angesetzt, das heißt es gab nichts großes mehr zu essen, aber wir haben wieder mal die Bodega geplündert (ganz legal mit Antragszettel!!!) und eine große Schüssel Guacamole, scharfen roten Dip, Tortillachips, Salat und süße Naschereien gezaubert. 
Weil der Freetable immer übergeht wenn jemand geht, geschweige denn wenn 
mehrere gehen, wurde das auch glaich als Kleidungsmotto vorgegeben. Auch am Freitag wurden wieder Fotos geschaut, das Video vom Silvestertanz gezeigt und eindeutig länger als am Vortag gefeiert. Außerdem haben wir die Tradition weitergeführt und unsere Handabdrücke auf der "Wall of Fame" hinterlassen.




















Abschidsreden...
Am Samstag, nach oder zwischen Packen und Aufräumen, war dann noch unsere offizielle Verabschiedung in der Messe. Es war eine sehr lange Messe, weil zur Zeit auch sämtliche wichtige Leute von NPH hier auf der Ranch sind und ein Treffen haben. So wurde zu Beginn der Messe eine riesen Gruppe an Menschen vorgestellt. Unter anderem auch der Wolfgang aus Österreich, der auf internationaler Ebene bei NPH arbeitet. Schon während der Messe kamen große Gefühle auf. Wir hatten uns im Vorhinein Lieder wünschen können und das waren natürlich unsere Favoriten. Unsere Mädels haben rund um uns geheult und der Pfarrer hat eine wunderschöne Messe gehalten, in der er uns gedankt hat für unsere Arbeit und unser Engagement hier. Am Ende der Messe wurden wir dann alle (Anna, Sara, Carly, Conni, Franzi und Mira) nach vorne gebeten und uns wurde jeweils von unseren Kids ein Andenken überreicht. Eine hölzerne Dankes- Scheibe und ein T-shirt. Auch dabei waren natürlich Emotionen im Spiel, die die anschließenden Reden von uns verkürzt haben, da es sich nicht gut sprechen lässt, wenn man halb oder ganz am heulen ist. Was wir aber beide ganz offiziell deklariert haben war, dass das sicher nicht das letzte Mal war, das wir hier waren. 






Rucksackgekuschel
Und geheult wurde auch noch am Sonntag in der Früh, wie wir um 8.30 Uhr vor dem Voluntärshaus abgehohlt wurden. Die Gruppe an Leuten, mit denen wir das letzte halbe bzw. ganze Jahr verbracht haben ist eine eingeschworene Truppe, die gemeinsam durch Hochs und Tiefs gegangen ist. Es war eine super Zeit mit ihnen und ohne diese Gemeinschaft hätte die eine oder andere nicht so lange durchgehalten. Auch die Neuankömmlinge wurden in den Emotionsstrudel mitgerissen und so müssen wir von außen eine sehr rührende Versammlung abgegeben haben.



In Tegus wurden wir dann bei Busstation und Flughafen abgeladen und machten uns auf unsere getrennten Wege...


Dazu dann mehr in den kommenden Blogeinträgen. 


Nur kurz als Vorschau: Zur Zeit ist die Conni mit der Mira am Weg nach Guatemala und die Anna ist in Haiti. In der Dominikanischen Republik werden wir Zwei uns dann wieder treffen und von dort gemeinsam in die USA fliegen, um einige der "uralten" Voluntäre zu besuchen...


Wir wünschen euch einen schönen Winter während wir, zumindest teilweise, am Strand liegen werden... ;)

Samstag, 14. Februar 2015

Abschied

Ein letztes "Hallo" an Alle da draußen, die unseren Blog lesen. Zumindest das Letzte aus Honduras, denn morgen gehts los. Nach 13 Monaten hier auf der Ranch werden wir morgen, über Umwege unseren Heimweg antreten. 

Ihr werdet noch von uns, unseren Abschieden hier und unseren Stationen auf der Reise höhren, also nicht allzu traurig sein...

Bis ganz bald-
Conni und Anna


Zum Schluss noch ein paar Fotos, die es in keinen Blogeintrag geschafft haben, es aber trotzdem wert sind, gesehen zu werden...


Gutes Essen- selbst gekocht

Wilde Tiere

Aufbruch zu neuen Abenteuern

Einige Verrücktheiten müssen sein...

Ein "Rudel" mit dem man nicht nur feiern, sondern
auch danach zu 4 im Bett schlafen kann...

Umgeben von Menschen, die füreinander sorgen
(unsere älteste und unser jüngster RanchbewohnerIn) 

Mittwoch, 11. Februar 2015

Die Neuen 2

Nicht nur bei den Kids gibt es neue Gesichter, sondern auch bei den Voluntären. Die neue Gruppe ist hier, die unsere Arbeit übernehmen wird. Sie sind am Samstag den 17.1. auf der Ranch angekommen.

Insgesamt sind es 10 Leute. Stolz dürfen wir mitteilen, dass 4 davon aus Österreich kommen!!! Unter anderem die beiden neuen Physiotherapeutinnen. 

Auch mit diesem Blogeintrag haben wir uns Zeit gelassen. Einerseits, um ein paar Fotos zu sammeln, andererseits, dass wir dann auch schon berichten können, wer unsere Hogare übernimmt. 


Jetzt aber zu den Leuten und weil die Jungs immer unterrepresentiert sind, fangen wir mit ihnen an:

Der Karl ist schon im November gekommen und ist Neylas späte Nachbesetzung in der Öffentlichkeitsarbeit. Er kommt aus den USA.
Der Raffael kommt aus Österreich und arbeitet im Patenbüro. Er wird also eure Briefe an eure Patenkinder übersetzten, falls notwendig, und dreht auch fleißig Videos für Spenderwerbung in Österreich. Er ist auch schon berühmt- berüchtigt auf der Ranch wegen seinen langen, blonden Dreadlocks. Die Jungs von San Miguel werden ihn jeden Abend sehen.
die Therapie-Übergabe
Die Christina kommt auch aus Österreich, hat mit uns studiert und wird Connis Patienten übernehmen. Sie wird die Abende in Casa Suyapa mit den "großen" Mädels verbringen.
Die Christiane kommt ebenfalls aus Österreich und wird Annas Patienten übernehmen. Wir wünschen vor allem ihr alles Gute, weil sie mit einem kaputten Knie zu uns gekommen ist. Ich hoffe, die Jungs in San Pablo passen da auch ein bissi auf. Da wird sie nämlich ihre Abende verbringen.



Die vierte Österreicherin ist die Steffi. Sie wird als Krankenschwester arbeiten und die Jungs in Casa Suyapa bändigen.
Kendra, Alison und Megan beim Superbowl-Schauen
Unterstützung bei ihrer Arbeit in den Kliniken bekommt sie von der Megan, die aus den USA kommt und aus den USA kommt auch noch die Kendra, die die Maggie und den Michael im Quirofano unterstützen wird. Sie wird am Abend bei den Mädels von Guardalupe sein.
Die Alison aus den USA ist nur für ein 6 monatiges, medizinisches Projekt hier und ist am Abend bei den Hermanas de Jesus.
Die letzte Amerikanerin im Bunde ist die Valerie, die in Talleres (Werkstätten) Englisch unterrichtet. Sie wird gerade von der Anna eingeschult wie man Flascherl macht und Windeln wechselt.
Anna und Christiane beim Müller-Sacker-Spielen
Auch eine neue Montessori- Englischlehrerin ist gekommen. Die Suzy ist in Deutschland geboren, in Venezuela aufgewachsen, hat in den USA und sonstwo auf der Welt gelebt und ist nicht nur Lehrerin, sondern auch Krankenschwester. Sie wird den Tias in Santa Maria Reina bei den special need Mädels zur Hand gehen.
Um unseren multi- kulti Haushalt zu bereichern, ist noch die Lorena hier. Sie ist die neue Kunsttherapeutin und kommt aus Kolumbien.
Später als der Rest, ist noch die Gloria zu uns gestoßen. Sie wird die Assistentin von der Gloria, die mit uns gekommen ist und die die Außenprojekte von NPH betreut, sein und kommt wie die erste Gloria auch aus Honduras. Sie wird gemeinsam mit der Steffi bei den Casa Suyapa Jungs sein.

vorne von links nach rechts: Alison, Megan, Rafael, Suzy
Christina hinter Alison
letzte Reihe: Valerie, Steffi, Lorena, Christiane, Kendra, Karl

Wir wünschen allen Neulingen einen guten Start und ein gutes Jahr hier auf der Ranch!!! Viel Kraft, Durchhaltevermögen und Energie!