Dienstag, 28. Oktober 2014

Familien-Urlaub in Roatán

So, der Urlaubsmarathon geht weiter. Dieses Mal bin ich (Conni) wieder an der Reihe:

Am 15. Oktober durfte ich endlich meine Familie wieder in meine Arme schließen, sie haben 2 Nächte auf der Ranch verbracht, bevor wir alle gemeinsam nach Roatán - eine karibische Insel im Norden von Honduras - geflogen sind.

Ich bin also an besagtem Mittwoch Abend am Flughafen, gepresst an die Glaswand im Obergeschoß, gestanden, um sie sofort zu sehen, wenn sie aus dem Flieger aussteigen. Da es bereits dunkel war und die Beleuchtung eher bescheiden, war ich mir anfangs nicht ganz sicher, als ich jedoch ein Winken gesehen habe, wusste ich, das ist meine Mama! Also bin ich erleichtert und hüpfend hinunter zum Ausgangsbereich gelaufen. Nach ein bisschen Wartezeit sind sie dann endlich raus gekommen. :) Ich wurde durchgeknuddelt und in der Luft herumgewirbelt, es war so schön!
Doch dann kam schon die erste negative Nachricht: 2 Koffer haben es nicht von Costa Rica her geschafft... Doch auch das konnte die Stimmung nicht so richtig dämpfen, da für den nächsten Tag sowieso schon ein Transport zum Flughafen geplant war, der die Koffer dann einfach nachbringen würde.
Als wir letztendlich auf der Ranch waren und sie ihre Zimmern bezogen haben, sind bereits die letzten Stunden des Tages angebrochen und alle sind schlafen gegangen.
wieder zusammen - im Hof des Besucherhauses :)
Der nächste Tag wurde mit einem Pancakes-Frühstück begonnen bevor eine Tour durch die gesamte Ranch am Vormittag und teilweise Nachmittag am Plan stand. Außerdem hat uns Christian den "Rasen gemäht" im Voluntärshof - die Voluntäre danken dir! ;)

Am Abend sind wir alle zusammen in meinen Hogar zu den - schon seit Wochen aufgeregten - Mädls gegangen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, gab es Muffins und danach wurde gespielt. Der Sprachunterschied hat nur selten Schwierigkeiten gemacht und so wurde Papa von einigen Mädls beim UNO über den Tisch gezogen, da sie ihre ganz speziellen Regeln hatten, Christian und Philipp haben versucht ein spezielles Spiel, bei dem man mit einem Gummiball wirft und gleichzeitig Dinge einsammelt (Philipp hat Videos dazu, da es zu schwer zu erklären ist ;) ) ,zu bewältigen und haben dabei sowas von versagt... Kommentar meiner Mädls: Jetzt wissen wir, warum du das auch nicht kannst. :D
Die einzige Person, die überhaupt kein Problem damit hatte, war die Mama. Also stehen wir zumindest nicht ganz so botschat da.

Zurück im Voluntärshaus haben sie die anderen Voluntäre kennen gelernt und wir haben Wein getrunken - aus ganz speziellen Ranch-Weingläsern:

Am Freitag um 4 Uhr in der Früh mussten sie sich aber leider schon wieder verabschieden von der Ranch, da es weiter nach Roatán ging.

Nach dem Einchecken hatten wir noch ein bisschen Zeit vor dem Abflug und wollten gemütlich einen Kaffee trinken. Doch dann kam ein Anruf - vom Flughafenpersonal: Es muss ein Koffer geöffnet werden, da sich ein verdächtiger Gegenstand darin befindet!
Also sind meine Brüder und ich in ein Hinterzimmer geführt worden, da jemand anwesend sein musste. Am Weg dahin wurde mir bereits gesagt, dass es sich vermutlich um den Gelsenspray handeln wird..aha.. aber es muss trotzdem alles durchgeschaut werden.
Tja, der Gelsenspray war es letztendlich nicht, dafür wurde etwas anderes sehr Gefährliches und Verdächtiges gefunden und inspiziert: unsere Spielkarten! Ich dachte, das ist ein Scherz, doch es war wirklich ihr ernst. Da einige bewaffnete Personen im Raum waren, wollte ich dann auch nicht lachen und war froh, dass sie kein deutsch verstanden, da sich meine lieben Brüder - laut - gefragt haben, ob sie vielleicht eine Runde mit uns spielen wollen...
Nachdem geklärt war, dass wir hier kein Falschgeld, sondern nur Bohnentaler, mit denen man nicht weit kommt, mitschmuggeln, durften wir den Weg zurück alleine bewältigen.
Nach einer kurzen Überlegung, ob wir unseren Eltern ein Gschichtel reindrücken wollen, haben wir es dann doch gelassen - sind wir nicht Engelskinder? :D

Der Flug in einem 30-Personen Flugzeugchen hat knapp eine Stunde gedauert und dann waren wir schon auf der karibischen Insel Roatán. Erster Eindruck: es ist drückend heiß, auch wenn es gerade regnet.
Die Wolken und der Regen haben sich aber schnell verzogen und so konnten wir nach dem Beziehen unseres Appartments am Nachmittag schon das erste Mal schwimmen gehen.


Die nächsten Tage haben wir am Strand, faul in der Hängematte lesend, schnorchelnd, im Tauchkurs lernend, tauchend, gut essend (die ganze Zeit KEINE Bohnen!!) oder ameisentötend (wir hatten eine Invasion von Killer-Ameisen und mussten Apartment wechseln) verbracht.

Christian, Philipp und ich haben den "Open Water Diver" - Kurs gemacht. Die Theorie haben wir bereits im voraus via eLearning erledigt und sind so ab dem ersten Tag im Wasser gewesen. 3 Tage später, nach 3 Übungstauchgängen im seichten und 4 richtigen Tauchgängen im tieferen Wasser, hatten wir das Zertifikat in der Tasche.
Danach sind wir noch einige Male einfach so mit Papa tauchen gegangen.

Die Unterwasserwelt, die man sowohl beim Schnorcheln als auch beim Tauchen entdecken kann, ist echt wahnsinnig schön dort, doch da Bilder mehr als Worte sprechen, werd ich euch einfach ein paar Fotos zeigen.
Die Highlights für uns waren: Schildkröten, Moräne und Delfine :)


am Tauchboot.. vorbereiten für den Tauchgang
schnorcheln mit einem Fischschwarm
ein Übungstauchgang, bei dem verschiedene Fähigkeiten gelernt werden



Fischschwarm zieht an der grünen Moräne, die sich in der Mitte des Bildes versteckt


Christian und Philipp sind ein paar Tage früher schon abgeflogen, da sie noch in Amerika weiter reisen.
Für Mama, Papa und mich war der Urlaub am Montag, 27. Oktober zu Ende und wir sind in der Früh zurück nach Tegucigalpa geflogen. Dort haben wir noch einen Tag in der City Mall verbracht, da wir mit den Koffern nicht durch die Stadt spazieren wollten.
Wir haben also gegessen, Geschäfte durchgeschaut und Karten gespielt - bis uns ein Sicherheits-Typ darauf hingewiesen hat, dass Kartenspielen in der Mall verboten sei.. irgendwie haben die Honduraner offensichtlich ein Problem mit Karten... ;)

Wir haben also eine schöne Zeit verbracht, die natürlich viel zu schnell vergangen ist, und dann hat es wieder einmal geheißen: Abschied nehmen. Da ca. 2/3 meines Auslandsaufenthaltes ja bereits vergangen sind, war es etwas leichter, jedoch leider nur geringfügig...

Danke, dass ihr da wart! Ich hab euch lieb!! :)

Donnerstag, 23. Oktober 2014

4 Wochen wie im 7. Himmel

Ich bin verliebt!!! 
Das bin ich zwar schon länger, aber wie ich am 16. September in Havanna in Kuba am Flughafen gestanden bin und auf den Flo gewartet habe, war es wie beim ersten Date. Ich war nervös, aufgekratzt und dann unendlich froh, wie ich ihn endlich durch die Glastüren kommen sah...

Jetzt liegt das schon mehr als einen Monat zurück und er ist auch wieder zurück in Österreich, aber es waren 4 wunderschöne Wochen, von denen wir zwei gemeinsam in Kuba und zwei hier in Honduras auf der Ranch verbracht haben. Ich habe es sehr genossen, meinen Freund bei mir zu haben und vermiss ihn jetzt sehr, wo er wieder weg ist...





Aber jetzt zu den letzten 4 Wochen. 

Von 16. bis 28. September waren wir wie gesagt in Kuba. Das ist ein etwas schräges Land, mit interessanter Architektur, netten, aber, gerade in der Hauptstadt, sehr aufdringlichen Menschen und wunderschöner Natur. Die Polizei, dein "Freund und Helfer" ist immer in der Nähe und macht das Leben oft komplizierter als einfacher und wir mussten oft den Kopf schütteln über erlebtes und erzähltes.






Ausblick aus unserem Fenster
Das letzte Foto...
Angekommen in Havanna sind wir auch gleich ein paar Tage dort geblieben. Gewohnt haben wir in einer "Casa particular". Das sind Zimmer in Privathäusern so wie bei uns Ferienzimmer. Unsere Hausherrin war ehemalige Botschafterin, hat eine Wohnung mit super Blick auf den Malecón und das Meer und schwebt in etwas anderen Sphären. Ihre beiden Neffen, einer davon Arzt, haben uns jeden Tag das Frühstück gemacht und uns wenn nötig Dinge organisiert. 
Die Tage haben wir verbracht, indem wir alleine oder mit einheimischer Begleitung durch die Stadt spaziert sind, die Befestigungsanlage aus der spanischen Kolonialzeit besichtigt haben und den riesigen Friedhof mit seinen Marmor Gräbern und Engeln besucht haben. Am Vorplatz des Platzes der Revolution haben wir Frisbe gespielt, ebeso wie auf einem Kirchenvorplatz im alten Stadtteil. Bei Letzterem haben noch ein paar Kids mitgespielt, die dann durch ein Wettrennen gegen den Flo die Scheibe gewonnen haben. Davon hab ich das letzte Foto mit meiner Kamera gemacht, bevor sie eingegangen ist. Zum Glück kann man heutzutage auch mit den Handys Fotos machen. Die hab ich allerdings noch nicht...


Essen kann min in Havanna auch recht gut. Vor allem ein Lokal hat uns sehr gut gefallen. Das "Los Nardos". Direkt gegenüber vom Kapitol versteckt es sich und ist dur durch die lange Warteschlange erkennbar. Aber das Warten zahlt sich aus. Live Klaviermusik, super leckeres Essen und der beste Sangria.
Das eingerüstete Kapitol

Nach 4 Tagen haben wir per Bus die Hauptstadt verlassen und sind in den Westen nach Vinales del Rio gefahren. Das kleine, ruhige, wenn auch sehr touristische Dorf liegt in einem wunderschönen grünen Tal mit steilen Felsbergen die überquellen vor Grün. Da schaut es aus wie in dem Film "Avatar". Auch hier haben wir wieder in einer Casa particular gewohnt. Bei Chichi. Unsere Hausherrin war die Allerliebste. Ständig um unser wohl und Flos Spanischkenntnisse bemüht hat sie für uns aufgekocht und uns mit Informationen versorgt. Von Vinales aus haben wir gleich einmal einen Strandbesuch gestartet. Also Moped mieten und los gehts. Am Abend hat mir der Hintern wehgetan von den insgesamt ca. 4 Stunden Fahrt, aber es hat sich ausgezahlt. Ein weißer Strand mit türkisem, warmen Wasser. Was will man mehr? 
Außerdem sind wir in den Höhlen des heiligen Thomas gewandelt, haben eine Pferdetour zu einem Tabakbauern gemacht, der uns einiges über seine Arbeit erzählt hat und bei dem wir Zigarren geraucht und gekauft haben, und sind in unterirdischen Höhlen geschwommen. Da haben wir gleich länger bleiben müssen, weil es so geregnet hat, dass wir auf den paar 100 Metern zu den Pferden schon patschnass geworden wären. 
Am letzten Tag haben wir einen gemütlichen Tag eingelegt, waren mit den drei deutschen Jungs, die in das zweite Zimmer bei Chichi eingezogen waren, werfen gegangen und dann zu einem Hotel auf einem Hügel, wo man gegen einen kleinen Obulus den Pool benutzen kann. Die sicht über das Tal war ist von dort überwälitgend. Noch toller war dann unser Abendessen gleich ums Eck. Ein "Restaurant" dessen Tische auf Plattformen über den Hang hinausreichten. Das Essen war mehr als wir essen konnten und die Aussicht auf den Sonnenuntergang und das anschließende Wetterleuchten war traumhaft.

Auch von hier sind wir wieder weitergezogen. Diesmal per stilechtem Oldtimer- Langstreckentaxi. Wenn man eine kleine Gruppe ist, die deutschen Jungs sind mitgekommen, zahlt sich das auf alle Fälle aus. 
Der Flo und ich sind bis nach Matanzas mitgedüst. Das ist eine kleinere Stadt östlich von Havanna. Direkt am Meer und durch zwei Flüsse geteilt. Dort angekommen haben wir unser Zimmer bezogen und haben das Städchen erkundet. Das ist wirklich ein Geheimtipp. Gemütlich, ruhig, schöner, verlassener Strand, alte Eisenbahnbrücken, die mittlerweile als Fußgängerbrücken genutzt werden. 
Ein Künstler in einem Lokal hat uns portätiert...
Die nächsten zwei Tage sind wir etwas außerhalb zu einem super schönen Strand gefahren, wo wir am ersten Tag geschnorchelt haben und am zweiten Tag dann noch Tauchen waren. Das Wasser ist so klar, dass man sich wirklich vorkommt wie in einem Aquarium. Und die Fische sind dicht wirklich schüchtern und umzingeln einen.
Hier in Matanzas war es das einzige Mal, dass wir schlecht gegessen haben. Der Italiener am Hauptplatz war am Abend vorher gesteckt voll, also dachten wir uns, das muss doch was sein. Beim Pizza und Spaghettiessen war Flos einziges Kommentar:" Ich bin froh, dass die Portion so klein ist..." Danach sind wir nochmal gut essen gegangen um den Geschmack zu verdrängen haben auch Mojitos dran glauben müssen. ;) Am Abend hat es uns meistens in eine Art Jugendtreff gezogen, über den wir zufällig gestolpert sind. Im Innenhof gab es eine kleine Bühne auf der allabendlich Livemusik geboten wurde. Von Südamerikanisch über Rock und Weltmusik und echt super Niveau. 

Weil wir von Havann nicht so überzeugt waren, ging es am Sonntag den 28. direkt von Matanzas zum Flughafen. Und von dort über El Salvador nach Tegus.
Spätabends wurden wir dann vom Ranchtransport abgeholt. Wir waren die Letzten, da der Flo seine Tasche aufmachen musste. Die Frisbescheiben, seine elektrische Zahnbürste und die Mundharmonika zugen zu viel Aufmerksamkeit auf sich...





Projecto familiar mit Kailyn, Flo und den Mädels

Die nächsten zwei Wochen war der Flo dann noch hier uaf der Ranch und hat den Wahnsinn hier kennengelernt. Er hat bei mir zugeschaut, die Talleres besucht, bei Operationen im Quirofano Dr. Merlin über die Schulter geschaut und am Abend die Casa Suyapa Kids ins Bett gebracht. Die waren ganz aus dem Häuschen, dass mein Freund da ist. "Der schaut aus wie Jesus!" Hieß es dann wegen seiner langen Haare. "Oder wie ein Mädchen..." Auch bei einem Projeco familiar war er dabei und hat beim Kochen und Essen geholfen.





Flo und  der Leihhund
An meinem freien Wochenende sind wir gemeinsam nach La Tigra gefahren. Weil das Wetter nicht sehr stabil war und es in der Unterkunft bei Jörg und Monika (sie war auf Urlaub), haben wir viel gelesen, den Kolibris zugeschaut, sind mit einem der Hunde spazieren gegangen und haben mit Jörg Spiele gespielt. Von unseren Gastgebern inspiriert, haben wir auch auswanderungspläne geschmiedet. Mal schaun, wo ihr uns in Zukunft besuchen kommen könnt... ;) Letztendlich war es ein super gemütliches Wochenende. 





Und dann war auch schon der Tag da, an dem es hieß "bis bald" zu sagen. Und das war garnicht cool... Aber jetzt ist es ja wirklich bald...

Danke Schatz, dass du da warst und mein Leben hier kennengelernt hast! Ich liebe dich!