Dienstag, 18. März 2014

Freizeit

Liebe Leute!

Nach unserem vorletzten Blogeintrag, wo unser Arbeitsalltag beschrieben wurde, haben uns viele Leute gefragt, ob wir überhaupt was Anderes machen, als zu Arbeiten. Die Antwort ist JA!!!

Wäschewaschen! Juhuuu!!!
Unter der Woche sind die Möglichkeiten zwar räumlich und zeitlich begrenzt, das heißt aber nicht, dass wir die freie Zeit nicht genießen. Zwischen Arbeiten und zum Hogar gehen haben wir zwei Stunden frei, die wir mit Lesen, Tagebuchschreiben, in der Sonne oder Hängematte Liegen, Marmeladekochen, im Garten werkeln, Yoga am Dach machen, Wäscheschwaschen (unsere Waschmaschine ist zur Zeit kaputt) oder sonstigen Kleinigkeiten verbringen. Die Anna lässt sich hier Firmen und hat am Mittwoch um 16.00 Uhr immer Firm Vorbereitung. In diesen Stunden haben wir auch Zeit unseren Haushaltsdienst zu erledigen. Wenn so viele Leute zusammenleben braucht man einen Plan dafür… Also wird im Wechsel Gewischt, aufgeräumt, der Müll entsorgt und die Küche geputzt und geräumt. Wann man das macht ist egal, Hauptsache es wird gemacht.
Eigenproduktion
zukünftige Avokados, Wassermelonen, Papayas, Maracujas und Tamarinden


















Represa
Am Freitag hat man dann schon mehr Zeit weil man ab dem Mittagessen frei hat und kann somit auch an Arbeitswochenenden etwas Längeres einplanen. Jeden Freitag um 16.00 Uhr geht auch immer eine Gruppe von uns Fußballspielen. Für sonstige sportliche Aktivitäten findet man auch meistens einen Partner, so muss die Anna nicht allzu lange auf eine Scheibe verzichten. Ansonsten kann man auf dem riesigen Ranchgelände herumspazieren, sich an die Represa (ein Stausee) legen und auch hineinhüpfen, ein Dachterrassenworkout machen oder was einem sonst so in den Sinn kommt.

Kino am Dach
Die Abendstunden nach dem Hogar stehen uns natürlich auch frei zur Verfügung und je nachdem wie müde wir sind, bleiben wir länger wach oder gehen bald schlafen. Auch am Abend stehen einige Optionen offen. Zu allererst wird einmal geschaut, ob vom Projecto Familiar noch Essen und vor allem Kuchen übrig ist. Dann sitzt immer jemand vor der Küche, mit dem man einfach tratschen kann. Man kann einen Nachtspaziergang machen und sich die Sterne anschauen, die hier superschön sind weil keine störenden Lichter die kleinen Sterne überstrahlen. Da haben wir auch schon ab und zu einen Wunsch mit einer Sternschnuppe ins Universum geschickt. Ab und zu gibt es auch Kino am Dach. Das ist bei uns im Voluntärshaus auf der Dachterrasse. Da haben die Jungs eine Leintuchleinwand gebaut und mit einem Beamer wird dann großes Kino gemacht. Alle sitzen dann mit Matratzen  oder Sofapolstern und Decken da, naschen Popcorn oder was Süßes und fiebern mit den Filmhelden mit. Die letzten beiden  Male war „Batman“ an der Reihe.  Es hat sich auch eine kleine Gruppe gefunden, uns zwei mit eingeschlossen, die ab und zu im Salon die Fernsehserie „Game of Thrones“ anschaut.

Party mit dem Motto "Free Table"
An den Wochenenden hat man natürlich die gleichen Angebote auf der Ranch wie unter der Woche, nur dass man eben mehr Zeit hat und dadurch der Aktionsradius größer wird. An den Arbeitswochenenden haben wir am Samstag am Nachmittag drei Stunden zur freien Verfügung und den ganzen Sonntag frei. Da ist es nicht so schlimm, wenn am Samstag einmal eine Party bis in die frühen Morgenstunden gefeiert wird. Man kann ja ausschlafen, wenn man nicht einen Skypetermin hat. Durch die Zeitverschiebung von 7 Stunden ist das unter der Woche etwas schwierig. Deswegen tratschen wir meistens am Wochenende mit Familie, Freund und Freunden.







Anlegestelle in Amapala
Der krönende Abschluss der Freizeitmöglichkeiten ist das freie Wochenende. Der Dienst ist mit Freitagmittag getan und man wird nicht vor Montag in der Früh verlangt. Da kann man schon was machen… Da lockt die große Stadt Tegus mit seinen Einkaufs-, Ess- und für uns beide auch Tanzmöglichkeiten. Auch wenn die Stadt an sich nicht sonderlich hübsch ist, kann man doch seine Zeit verbringen wenn einem die Ranch zu klein wird. Vor allem der Obst und Gemüsemarkt, der nur am Wochenende abgehalten wird, ist ein lohnendes Ziel. Bis jetzt sind wir noch nicht so viel herumgekommen, aber wir haben schon einige Ziele, die an den kommenden freien Wochenenden abgearbeitet werden wollen…
Den ersten Punkt auf dieser Liste haben wir allerdings schon letztes Wochenende abgearbeitet. Wir waren in Amapala. Das befindet sich auf einer kleinen Insel namens "La Tigra" an der Südküste von Honduras im Pazifik.
Bootsfrahrt zur Insel "La Tigra"

 

Playa negra

Wir haben uns also für Samstag einen Ranch-Transport für 5 Uhr in der Früh organisiert. Dieser war sogar 10min VORHER da und bereits um 5.15 Uhr sind alle 18 Personen in den Kleinbus, der eigentlich für 14 Leute gedacht ist, geschlichtet gewesen  und wir konnten los fahren. Nach ca. 3 Stunden Busfahrt kam  das Meer in Sicht und wir sind an der kleinen Bootsanlegestelle ausgestiegen. Von dort ging es dann mit einem kleinen Boot zur Insel. Nach nur ein paar Schritten auf der Insel waren wir in unserem Hotel, haben eingecheckt, gezahlt, uns in 2 Räume aufgeteilt, umgezogen, mit Sonnencreme eingeschmiert und uns vor dem Haus wieder getroffen. Von dort sind wir mit ein paar Motor-Taxis zum „Playa Negra“ – dem schwarzen Strand – gefahren. Anhand der Bilder könnt ihr selbst sehen, was wir dort vorgefunden haben: kaum Leute, schönes Meer, schwarzen Sand, viel Sonne,… Auch musikalisch wurden wir von den beiden „Restaurants“, die direkt am Strand waren, versorgt. 
Wir haben den ganzen Samstag dort mit schwimmen, lesen, leckerem Fisch essen und in der
Sonnenuntergang
Sonne liegen – was wir später bitter bereut haben – verbracht. Um ca. 17 Uhr sind wir zurück zum Hotel gefahren (in einem Motor-Taxi zu 6. Statt zu 3.), haben uns geduscht, viiiiel After-Sun auf unsern Körpern verteilt und uns fertig fürs Abendessen gemacht. Wir sind nämlich alle gemeinsam ins Zentrum gefahren, haben dort den Sonnenuntergang bei einem Steg gesehen – soooo schön!! – und gegessen. Anna ist mit ein paar anderen nach dem Essen gleich zurück ins Hotel gefahren, während Conni mit dem Rest noch geblieben ist. Wir sind nach dem Zahlen noch Eis essen gegangen, sind durch die Straßen spaziert – ja, hier darf man das offensichtlich im Gegensatz zu Tegus -, haben Obst eingekauft und sind danach auch zurück zum Hotel gefahren. Haben wir uns dann auch schlafen gelegt? Nein, natürlich nicht! :D Wir sind zum Wasser bei der Anlegestelle gegangen, haben die Zehen hineingehalten, haben gequatscht und uns dann in eine Art Bar in der Nähe gesetzt, um Karten zu spielen. Nach und nach wurde die Gruppe immer kleiner und zum Schluss sind nur noch 2 Mädls mit mir wach gewesen. Da
Das Rudel
die Rutsche im Pool vor unserem Hotelzimmer aufgedreht war, haben wir drei also noch beschlossen, in den Pool zu hüpfen, um Rutschen zu gehen. Wir hatten viel Spaß und konnten uns so noch einmal abkühlen, bevor wir uns ins warme stickige Zimmer legen mussten.
Am Sonntag sind wir zwischen 8 und 9 Uhr aufgestanden, haben gefrühstückt und sind noch einmal zum Strand gefahren. Dieses Mal sind wir im Schatten geblieben und haben uns noch öfter eingeschmiert. Tja, wir haben aus unseren Fehlern gelernt. Zu Mittag sind wir dann auf Raten zurück ins Hotel gefahren, um zu duschen und zusammenzupacken. Kurz vor 14 Uhr ist es dann schon wieder mit dem Boot zurück zum Festland gegangen, wo wir bereits von unserem Transport erwartet worden sind.
Zusammengefasst kann man sagen, dass es ein super Wochenend-Ausflug war und wir auf jeden Fall wieder kommen möchten!

Sonnig verbrannte Grüße,
Conni und Anna

Montag, 10. März 2014

Danke an euch da draußen!

Wir sind jetzt schon so richtig im Arbeitsalltag angekommen und schön langsam wissen wir auch, was wir gerne verändern möchten, neu anschaffen würden oder schlicht und einfach beibehalten wollen.

Die zwei Physios vor uns haben schon einige Richtungen vorgelegt, die wir teilweise so übernehmen wollen, wie sie es gemacht haben (dass wir die Busfahrten zu und von Casa Angeles in Tegus durch Spenden finanzieren, da wir die Ranch-Transportmittel nicht verwenden können und die Ranch nicht für die Kosten aufkommt), teilweise haben sie uns eine Richtung gewiesen, die wir prinzipiell beibehalten, aber doch ein wenig verändern wollen. (Die Kids haben nach der Therapie bei ihnen immer ein Zuckerl bekommen. Wir würden das gerne auf Obst umändern, weil das auch was Besonderes ist und die teilweise ohnehin schon bunten Zähne nicht so belastet ;) )
Aber uns fallen auch Dinge auf, die wir gerne neu hätten. So haben wir schon Stoff für neue Vorhänge gekauft. Bis jetzt klebt Backpapier vor den Fenstern, was manche Kids sehr gerne "abhängen". Auch eine zweite Wanduhr für die zweite Raumhälfte haben wir schon besorgt. Da die Kinder, und auch die Erwachsenen, gerne Musik haben, waren kleine Musikboxen ebenso eine unserer ersten Anschaffungen. 
Für die Zukunft hätten wir gerne noch einen Knochenmaxl und ein Plakat mit den Muskeln des menschlichen Körpers für die Arbeit im OP- Zentrum. Da wäre Anschauungsmaterial ganz toll,  um unseren Patienten zu erklären, warum wir z.B. am Oberschenkel arbeiten, obwohl das Knie weh tut oder, dass die Hand aus ganz vielen kleinen Knochen besteht... Wenn wir in Casa Angeles endlich unseren Therapieraum wiederhaben, würden wir gerne einen "angenehmen" Boden besorgen und haben an die Kinder- Puzzle- Moosgummiböden gedacht. In Honduras gibt es die nur mit Tier- oder sonstigen Motiven drin, die dann immer rausfallen. Das werden wir bei Zeiten dann aus den USA bestellen.

Ihr seht, man braucht mehr als nur Zeit und Liebe, um das alles umzusetzen. Deswegen freut es uns umsomehr, dass schon die Eine oder der Andere sich unsere Spendenseite genauer angeschaut hat und uns unterstützt. Da seien einmal zuallererst unsere Eltern und Familien genannt, die uns das Herkommen schon einmal ermöglicht und erleichtert haben. Ein großes Dankeschön auch an die Kathi, eine unserer Vorgängerinnen, die uns ihr übriggebliebenes Spendengeld vertrauensvoll dagelassen hat. Danke auch an die Mutter-Kind-Gruppe Eggenburg, die uns unterstützt hat, sowie mehrere Einzelpersonen, die das ihre dazu beigetragen haben, dass wir unsere Wünsche hier umsetzen können.
Herzlichen Dank im Voraus für das "Coffee for help", das das K-Haus mit den Eggenburger Firmlingen für unser Projekt am Ostermontag veranstalten wird.


Natürlich werden wir euch wissen lassen, wofür das Geld aufgewendet wird und die Fotos davon werden folgen...

Danke nochmals an Alle, die uns unterstützen! 
Conni und Anna


P.S.: Weil ein Foto von einer Wanduhr, auch wenn sie rot ist, oder einem Haufen weißen Stoffes nicht so interressant ist, wir aber wissen, dass Text alleine nicht so fesselnd ist, hier noch der "Anhang"...



Annas großer Stolz, die Pflanze vor dem Therapieraum. Die Kids werken gern daran herum, daher der Hinweis, dass auch die Pflanze leben will...
Die Conni mit ihren Mädels
Die Anna bei einem Schwimmausflug mit Casa Suyapa. In voller Montur im Wasser, wie es sich für die Frauen in Honduras gehört...