Sonntag, 25. Januar 2015

Die Neuen 1



Staatliches Kinderheim
Da in Honduras die staatlichen Kinderheime geschlossen werden, sind im November und Dezember insgesamt 73 neue Kids zu uns auf die Ranch gekommen. Das hat auch unsere Abendgestaltung beeinflusst, da wir in dieser Zeit dann nach dem Hogar immer noch in die interne Klinik gepilgert sind, um mit den neuen Kids, die dort die ersten Tage verbringen, zu helfen. Windeln wechseln, Flascherl geben, Zähne putzen und ab ins Bett... Das war unser theorethischer Plan. Wie die Praxis aussieht, weiß jeder, der mit Kindern zu tun hat... Nur halt dann noch mal 10.


Die Zwillinge mit ihrem kleinen Bruder und einem 
der 3- Monats Butzis



Der erste Schwung, aus San Pedro Sula, kam am 10.11. zu uns. Ein Mädchen ist nun bei der Conni im Hogar, 4 Jungs sind in San Franzisco (Jungs von 8-10 Jahre) und der Rest der 19 Kinder ist in Casa Suyapa gelandet. Der Jüngste von ihnen war gerade mal 5 Wochen und auch der Rest der Rasselbande ist großteils zwischen 6 Monaten und 3 Jahren alt.




Flascheln auskochen in anderen Dimensionen...
Der Kleinste in der Runde mit 5 Wochen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               








Auf, in eine unbekannte Zukunft...
                                                                                                                                                                                                                      

Im Dezember ist dann endgültig das Chaos ausgebrochen, wie 54 neue Kids aus La Ceiba und Tela zu uns gekommen sind. Die ersten Tage haben wir garnicht mitbekommen, weil wir in La Tigra waren, aber zurück auf der Ranch gab es auf einmal viele Kinder, groß und klein, die wir noch nie zuvor gesehen haben. In Casa Suyapa war das am Deutlichsten. Wo früher im Schlafsaal Schränke mit Bettwäsche und Schaukelstühle gestanden sind, drängen sich jetzt die Stockbetten aneinander. Es wurde auch ein neuer Raum für die neuen ganz Kleinen aufgemacht und jetzt stehen, wo fürher an Tischen Hausaufgaben gemacht wurden, weiße Gitterbettchen dicht an dicht. Wegen der vielen neuen Babies, ist die Anna auch der Bitte nachgekommen und ist von den Mädels zu den Babies gewechselt. Jetzt heißt es füttern, Windel wechseln und Flascherl auskochen statt Essen austeilen, Haare kämmen und Böden wischen. Die Flascherl werden mittlerweile nicht mehr im großen Topf ausgekocht, wie auf dem Foto,
sondern in einem modernen Flascherlsterilisator, den uns der Reinhard Köhler spendiert hat.
Connis neuestes Mädl






3 Monate und voller Energie
             



Die "Großen" helfen mit den Kleinen

















"Babyland"


Die älteren Jungs haben den Start in der Klinik gemacht, wo alle neuen Kids, diesmal nach und nach, durchgechekt werden.
Die restlichen Kids haben, bis sie an die Klinik- Reihe gekommen sind, ihre erste Zeit auf der Ranch in einem improvisierten Schlafsaal verbracht.




Ihr werdet euch jetzt sicher fragen, und warum schreiben sie das erst jetzt und nicht schon im Dezember? Gute Frage. Wir haben gewartet, weil noch mehr Kids kommen werden. Auch die staatlichen Kinderdörfer in Teguciglapa, Comayagua und Olancho werden geschlossen und einige Kids sollen zu uns kommen. Und es hat geheißen, dass die nächste Partie im Jänner kommt. Also haben wir uns gedacht, wir schreiben den Blogeintrag erst, wenn Alle da sind. Das wird aber noch dauern, denn zur Zeit haben wir einfach keinen Platz für noch mehr Kids. Vor allem in Casa Suyapa. Zur Zeit ist ein Haus in Renovierung, in das die Zweit- und Drittklassler, das heißt die Ältesten von Casa Suyapa, übersiedeln sollen. Wenn die aus dem Haus sind, ist wieder Platz für Neuankömmlinge, aber das wird noch mindestens bis April dauern... Deswegen der Blogeintrag jetzt. Einerseits verspätet, andererseits verfrüht.




Wer helfen will, all den neuen Kids (egal ob jung oder alt) ein gutes zu Hause und eine große Familie zu geben, kann eine Patenschaft übernehmen:

     http://www.nph-honduras.org/ws/help/sponsorship.php?lang=en

Dienstag, 20. Januar 2015

Connis Geburtstag und Santa Lucia

Wie einige vielleicht wissen, war am Montag mein (Connis) Geburtstag. Ich hatte noch einen Urlaubstag offen und habe den für diesen Tag genutzt. 
Die letzten beiden Wochen waren wieder einmal medizinische Brigaden von Amerika hier, wodurch wir eine ziemlich arbeitsreiche Zeit hinter uns hatten.
Anna beim Nähte-Entfernen

Jenas können auch anderwertig verwendet werden...

Daher haben ich und ein paar andere Voluntäre beschlossen, über Wochenende wegzufahren.

Am Freitag sind wir allerdings noch auf der Ranch geblieben, da das unser letzter Abend, bevor die neuen Voluntäre kommen, war. Zu den Newbies werden wir noch später mehr schreiben.

Am Samstag Vormittag sind wir also nach Tegus gefahren, haben Gemüse, Obst, Crackers und Käse eingekauft und sind rauf zu Picachu gefahren, um dort zu picknicken.

Frühstück in Valle de Angeles
Danach ging es weiter nach Valle de Angeles, wo wir übernacht geblieben sind. Wir sind auch ein bisschen feiern gegangen, da wir einen guten Grund hatten: eine der Voluntärinnen hat erfahren, dass sie es in eine Medizin-Uni geschafft hat!
Es war ein lustiger Abend und wir haben viel getanzt... bis die Polizei vorbei gekommen ist. Offensichtlich hatte die Bar - die nebenbei erwähnt gegenüber von der Polizeistation war - keine Lizenz für ihr Bar-Sein und die Musik war zu laut. Außerdem wurde eine Waffe beim Besitzer gefundne, für die er ebenfalls keine Lizenz hatte. Nachdem unsere Freunde und Helfer angedroht haben, uns alle einzusperren, wenn noch einmal die Musik zu laut ist, haben wir beschlossen, dass es Zeit ist zu gehen...

Am nächsten Tag sind Mira und ich weiter nach Santa Lucia gefahren. Wir waren beide noch nie dort und hatten beide am Montag frei. Daher haben wir uns ein Hotel gesucht und sind auch dort noch eine Nacht geblieben, während der Rest zurück auf die Ranch gefahren ist.

Was wir nicht wussten: Derzeit wird irgendein Heiliger ihrer Kirche gefeiert, daher gab es eine Art Jahrmarkt, mit vielen Essens-Standln, Musik, Schmuck,... Dadurch wurde unser Besuch sicher um einiges Bereichert. Da Santa Lucia sonst ein ruhiges und sicheres Dörfchen ist, hab ich mich sogar getraut, die Kamera rauszunehmen und kann euch einige Fotos zeigen:

unser Ausblick
die Krippe der Kirche - oberhalb des Eingangs






neben Hauben und Zahnpasta, findet man auch Medikamente in allen Farben und Formen

Klogebühr - Preise gibts mit oder ohne Klopapier ;)


Mein eigentlicher Geburtstag hat dann mit einem Pancake-Frühstück im Bett begonnen, dem eine kalte Dusche, die einem beim Wasserabdrehen schockt, gefolgt hat.


Zurück in Tegus waren wir bei einem Vegetarianer gut essen, haben uns Eis als Nachspeise geholt und sind mit Ranch-Transport auf einer beladeten Ladefläche eines Pick-Up-Trucks zurück auf die Ranch gefahren. Dabei haben wir laut Musik gehört, gesungen und uns von vorbeifahrenden Männern anhupen und mit dem Fernlicht "anzwinkern" lassen - das Übliche halt ;)


Zurück auf der Ranch wurde ich von Luftballonen an meiner Türe überrascht und hab viiiele Geburtstags-Umarmungen bekommen :)


Im Hogar und auch im Haus danach wurde gesungen, Anna hat mir eine Chocolate-Chip-Cheesecake mit Wunderkerzen gemacht und auch eine Geburtstagskarte gab es.

Alles in Allem war es ein super Geburtstag und ich möchte mich bei der Gelegenheit auch bei allen anderen bedanken, die aus der Ferne an mich gedacht haben! :)

Donnerstag, 8. Januar 2015

Vamos al cine!!! Ab ins Kino!!!

Wie im vorigen Blogeintrag erwähnt, haben sowohl die Mädls von Casa Suyapa, als auch die von Hijas de Maria von uns/Santa Claus einen Kinogutschein bekommen.
Dafür möchten wir uns und alle, die dabei waren, gleich vorab bei allen Spenden bedanken, da dies nur mit euren Geldern möglich war.

Wir haben ja bis jetzt die Spendengelder nur für physiotherapeutische Zwecke genutzt und dachten, Weihnachten ist ein guter Anlass, um auch "unseren" Kindern eine Freude zu machen.

Ein Kinobesuch ist etwas ganz Besonderes für die Kinder hier auf der Ranch, da die einzige Möglichkeit, um in ein Kino zu gehen, darin besteht, die Olympiadas zu gewinnen. Daher war die Mehrheit der Kinder noch nie in einem Kino bzw. wusste gar nicht, was das ist. 

Kommentare wie die folgenden, waren daher keine Seltenheit: Was ist ein Kino? Kommt das zu uns in den Aufenthaltsraum? Was macht man in einem Kino? Ich will nicht ins Kino, weil ich schwimme nicht gerne... 


Annas Schlafbus




Wir mussten mit dem Ausflug warten, bis die Hauptbetreuerinnen wieder arbeiten, weshalb wir letztes Wochenende zum konkreten Planen begonnen haben. Wir haben beim Kino, Transport, Pizza Hut, den Chefs der Ranch... angerufen und letztendlich alles für Mittwoch, den 7. Jänner organisiert.
Connis Partybus













Die Kinder durften die Schule eine Stunde früher verlassen, um noch duschen zu gehen und sich hübsch zu machen. Um 13.30 war die Abfahrt geplant und - wir können es noch immer nicht ganz glauben - bereits 10 Minuten vorher, waren alle da!






Pizza!!!






Wir konnen also pünktilch wegfahren, nachdem wir ein paar Mal nachgezählt haben, dass alle 81 Personen da waren.

Unsere Ticketschlange














Kino
Wir sind in ein Einkaufszentrum gefahren und haben zuerst einmal Pizza und Nachspeise gegessen und alles mit Softdrinks hinuntergespült. Danach ging es weiter ins Kino, wo wir uns "Baymax- Riesiges Robowabohu" angeschaut haben. Kaum sind alle Kinder gesessen, kamen kleine Wagen, befüllt mit Popcorn- Bechern, wodurch das Kinoerlebnis perfekt wurde.






Ein kleiner (!) Teil unserer Gruppe





Nach dem Film wurden dann noch Gruppenfotos mit einem der Filmcharaktere, der zufällig vor dem Kinosaal stand, gemacht, bevor es dann wieder zurück auf die Ranch ging.






Für die Kids war sicherlich das Kino der Höhepunkt des Nachmittages. Für uns waren es die Rolltreppen. Rolltreppen? Ja, genau. In Honduras gibt es nur in den großen Einkaufszentren Rolltreppen und das wiederum ist etwas für die reichen Honduraner. Unsere Kids kommen nicht aus dieser Einkommensschicht und kennen daher weder Einkaufszentren noch Rolltreppen. So eine sich bewegende Stiege mussten wir aber überwinden, um ins Kino zu kommen. Da gab es großes Geschrei, Gezeter, einige Tränen wurden vergossen und die Freude über das überwundene Hindernis war groß. Genauso groß wie die Abstände zwischen den Kindern auf der Rolltreppe und die Gruppe an Personen, die hinter uns gewartet hat, um auch den Stock zu wechseln...

Es war ein Riesenerlebnis, das wir alle nicht so schnell vergessen werden. Danke nochmals für eure Unterstützung, die diesen Ausflug möglich gemacht hat.

Sonntag, 4. Januar 2015

Lock-Down


...so wird hier von den Voluntären liebevoll die Zeit bezeichnet, in der wir die Ranch nicht verlassen können, da die Hauptbetreuer der Kids auf Urlaub sind und wir mit den Uni-, Highschool- und Sozialdienstjahr- Kids das Ruder übernehmen. Das kommt euch bekannt vor? Richtig, zu Ostern hatten wir das schon einmal, nur kürzer.
Dieses Mal hat der Lock-Down am 22.Dezember begonnen und am 2.Jänner 2015 geendet.
Diese Zeit war voll gepackt mit Spielen, Feuer-Krachern, Fußball, Tanzproben, Geschenken, wenig Schlaf und 2 Tanzparties... bzw. mit Babies und vollen Windeln für Anna.
Aber eins nach dem anderen:






Christmas Cuarto Crawl
Kekshäuschen

Bevor dieser Wahnsinn aber begonnen hat, haben wir Voluntäre - inkl. Pfarrer - noch ein Fest für uns geschmissen. Es hat in unserem Haus stattgefunden und wurde "Christmas Cuarto Crawl" bezeichnet. Das bedeutet, dass sich immer zwei Personen für ihr Zimmer ein Spiel und ein Getränk überlegen und dann von einem Zimmer zum nächsten gegangen wird. Dabei wurden unter anderem Kartenspiele, Pantomime- und Kekshäuschenbauspiele abgehalten. Und dabei, davor oder danach getrunken. Kurzum, es war ein langer und lustiger Abend, der schnell in die Nacht übergegangen ist...

Connis Zimmer- Bar



Weihnachten

Zuckerblockhacken
Am Vormittag des 24.Dezembers fanden für alle Kinder von den Hogaren organisierte Spiele statt.
Connis Hogar hat einen kleinen Hindernis-Parcours vorbereitet, in dem man unter einem "Spinnennetz" durchkriechen, einen Stift in einer Flasche versenken und letztendlich mit verbundenen Augen und einer Machete einen Zuckerblock zerhacken musste.


"Spinnennetz"
Gleichzeitig wurden noch die Geschenke für die Kinder aufgeteilt...
Kinogutscheine - dazu mehr, wenn wir dort waren




Am Abend gab es eine gemeinsame Messe und nach einem gemeinsamen Abendessen mit den traditionellen "Naka- Tamales" hat die Tanz-Party mit Lagerfeuer, Feuerkrachern und Sternspritzern begonnen. Geendet hat für Conni die Party nach der Weihnachts-Umarumung um Mitternacht. 


Naka- Tamales



Geschenke werden mit Scheibtruhe, Backpacker, Koffer... zu den Hogaren gebracht
Film-Nacht in den neuen Pyjamas
Danach ging es mit allen Mädls in den Hogar, um einen Film zu schauen und kurz vor 3 schließlich schlafen zu gehen.
Um 5 Uhr sind die Voluntäre wieder aufgestanden, um die kleinen "Stockings" zu befüllen und unter den Christbaum zu stellen. 
Nach 2 weiteren Stunden Schlaf, wurden alle Kinder von einem ungeduldigen Mädl aufgeweckt, damit sie ihr Geschenk endlich aufmachen kann.
Nachdem die erste verschlafene Verwirrtheit vorbei war, sind alle in den Aufenthaltsraum gerannt und haben sich mit ihren Geschenken zu beschäftigen.































Fußballtunier

Jährlich findet zwischen Weihnachten und Silvester ein Fußballtunier - sowohl für die Kinder, als auch für die Betreuer, inklusive Voluntäre, statt. Dieses Jahr wurde das Tunier sogar den Voluntären gewidmet.
Wir haben unser bestes gegeben, aber leider alles verloren. Wir haben jedoch immer 1 oder 2 Tore geschossen und hatten eine Menge Spaß. Außerdem gab es Kekse und eine Flasche Pepsi als Trostpreis.

Tooooooooooooooor!!


















Andere Aktivitäten

Conni hat einmal ihren inneren Schweinehund überwunden und mit den Kindern gebastelt!










An den Abenden gab es Aktivitäten wie eine Miss-Navidad(Weihnachten)-Wahl, an der auch Anna teilgenommen hat, oder Talente-Shows.






Silvester

Auch am 31. wurden am Vormittag Spiele gespielt, danach gab es für Connis Mädchen eine Piñata und am Abend nach einem gemeinsamen Abendessen wurde die zweite Tanz-Party veranstaltet. Und auch an diesem Abend gab es ein großes Lagerfeuer und Sternspritzer. Zusätzlich wurde um Mitternacht eine mit Krachern gefüllte Strohpuppe in die Luft gejagt, um so das alte Jahr zu verbrennen, gefolgt von einem wunderschönen Feuerwerk.

Piñata 



Doch davor gab es eine Überraschung für die Kinder: die Voluntäre haben einen Tanz aufgeführt. Wir haben die Tage davor täglich geprobt und es war ein voller Erfolg.

Außerdem haben wir nach Becker-Silvester-Tradition Marzipan-Schweinderl gemacht.
Marzipan-Schweinderl
DERTanz
Und wieder Lagerfeuer!

Für Conni ging es danach wieder zum Filmeschauen in den Hogar mit den Mädls, da sie wieder bei ihnen übernachtet hat. Die Anna ist um 2.00 Uhr schlafen gegagen, weil sie um 7.00 Uhr schon wieder Babydienst hatte...



In diesem Sinne wünschen wir euch allen ein gutes neues Jahr 2015!!!