Samstag, 28. Dezember 2013

Aktivitäten in Copán

Wie in einem der vorigen Blog-Einträge angekündigt, unternehmen wir (Tommi, Mirjam, zwei neue Schülerinnen aus Kanada – Chelsea und Miranda - und ich) an den Nachmittagen oder freien Tagen immer wieder etwas gemeinsam. Ich werde nicht jeder kleinen Aktivität einen eigenen Blog-Eintrag widmen, sondern diesen Eintrag immer wieder erweitern.


Am 19.12.2013 waren wir mit Pferden unterwegs. Ja, auch wenn ihr es nicht glaubt, auch ich bin auf einem gesessen. Nicht, dass ich eine Wahl gehabt hätte. Man wird drauf gesetzt und los geht’s. Wir sind sogar galoppiert (hab ich mir sagen lassen). Und wenn man einmal in einen Rhythmus kommt, macht es richtig Spaß. Wir sind zu einem kleinen „Maya-Dorf“ in den Bergen geritten und wurden dort ein wenig herumgeführt: Ein Mann hat uns sein „Haus“ mit Familie – 14 Söhne und 9 Töchter – gezeigt, die kleinen Mädchen wollten Puppen verkaufen und überall läuft der Fernseher. Ihr fragt euch vielleicht, woher der Strom und vor allem das Geld kommen? --> ich kann es euch leider nicht sagen, da ich selbst nicht verstehe, wieso sie dafür Geld ausgeben. Hier noch ein paar Fotos vom Ausritt (den wir übrigens wiederholen werden):

 


Am 21.12.2013 sind Tommi, Mirjam und ich zu den Ruinen – die typische Sehenswürdigkeit von Copán – spaziert. Wir konnten schöne Vögel, riesige Überreste von Gebäude und Skulpturen sehen. Das ganze hat sich auch teilweise mitten im Wald befunden. In einem der Waldstücke konnte ich auch einen Geocache finden:

der Geocache
 


Am 22.12.2013 haben wir eine 3stündige Wandertour unternommen. Wir sind auf den „Elefanten-Berg“ – der angeblich wie ein Elefant aussieht – und durch die Pampa zurück nach Copán marschiert.  Wir waren zwar am Vormittag unterwegs, aber es war trotzdem ziemlich heiß und ich hab meinen ersten Sonnenbrand bekommen.
 
mit unserem Führer Alberto
Copán
...die letzte Berg-Reihe gehört aber schon zu Guatemala


Am 25.12.2013 sind wir – Tommi, Mirjam, Chelsea, Miranda und ich – zu den Hot Springs gefahren. Es war kalt und es hat ein wenig geregnet, daher sind wir nur langsam weiter gekommen und es hat eine gute Stunde gedauert, bis wir mit dem Kleinbus dort waren. Die „Straße“ hatte viele Löcher, Lacken, Hacker…wir mussten einen Bach durchqueren und es ging natürlich ständig steil bergauf&-ab. Sehr abenteuerlich muss ich sagen. Denn Gurte gab es natürlich keine.
Endlich dort angekommen, haben wir uns umgezogen, sind im Regen zu den Naturbecken gegangen – über eine glitschige Holz-Hängebrücke. Es gab viele kleine „Becken“, die Wasser mit verschiedenen Temperaturen beinhalteten. Wir haben (unabsichtlich) im heißesten Becken begonnen. Dieses hatte über 40°! Das war zuerst eine Überwindung, aber wenn man dann mal drinnen ist war es total angenehm. Wir sind dann langsam immer weiter hinunter zu den „kühleren“ Becken gegangen – und haben unser ganzes Zeug immer mitschleppen müssen, da sonst etwas daraus gestohlen werden könnte. Außerdem gibt es ein Schlammbecken, das wir natürlich auch ausprobieren mussten. Also rein ins Becken, einschlammen, 10min warten, abwaschen – super weiche Haut haben! ;)
 
die Hängebrücke

die verschiedenen Becken
so schauen die Wege von einem Becken zum anderen aus
Schlamm-Becken ;)

Am 27.12.2013 waren wir fünf in einem Schmetterlingspark. Dazu kann ich nicht viel sagen, daher sind hier einfach ein paar Bilder:


und mittendrin gibts einen Zahnarzt^^ angeblich sind die Kinder ruhiger, wenn sie sich vorher Schmetterlinge anschauen :D
 


Am 29.12.2013 sind wir zu einer Kaffeeplantage gefahren und wurden dort herumgeführt. Wir sind mit einem "Traktor-Zug" hinauf gefahren und sind hinunter marschiert. Unser Guide hat uns auf englisch einige Dinge erklärt und wir durften auch eine "Kaffeebeere" kosten = auszuzeln ;)
Das war ganz süß und hat gar nicht nach Kaffee geschmeckt. Zu Mittag wurden wir dort verköstigt und nachdem wir die Maschinen zur Weiterverarbeitung gesehen haben, sind wir wieder nach Hause geführt worden.

Kaffeebeeren
auch hier gab es Hängebrücken (sorry, Bettina.. ;) )



Am 31.12.2013 hatte ich am Vormittag Unterricht und am Nachmittag sind wir wieder ausgeritten. Wir waren  am Ende nur noch 5min von Guatemala entfernt – so nah ist es!
Am Abend waren wir fünf Mädls nach dem gemeinsamen Abendessen in der Stadt in verschiedenen Bars unterwegs und haben versucht, uns nicht von Krachern abschießen zu lassen. Wir haben viel gequatscht, getanzt und neue Leute kennen gelernt. Außerdem gab es auch hier um Mitternacht ein großes Feuerwerk.

5min von der Grenze entfernt
Tommi, Mirjam und ich im Restaurant
bei einem Straßenfest
kurz nach Mitternacht
Am 1.1.2014(!!) mussten wir uns von Tommi verabschieden, da sie am nächsten Tag in der Früh abgereist ist. Mirjam, Tommi und ich sind also am Nachmittag (da ich den ganzen Vormittag geschlafen habe --> ENDLICH AUSSCHLAFEN!!) zu „San Lucas“ gegangen. Das ist ein Hotel+Restaurant auf einem Berg. Nach ca. 40min waren wir dort und wollten etwas trinken – es war aber leider geschlossen bzw. nur für Essens-Reservierungen offen. Also haben wir einfach den Ausblick und die Ruhe genossen. Da kam dann der „Türsteher“ zu uns und wir haben mit ihm gequatscht. Wir haben versucht, ihm klarzumachen, dass wir keinen Tisch brauchen sondern uns auch mit dem Getränk in der Hand in ihren Garten stellen können. Daraufhin hat er die Chefin angerufen und erreicht, dass sie zu uns hinunter zum Eingang kommt. Und siehe da – mit dieser Dame haben Tommi und ich am Vorabend im ViaVia getanzt. :D Sie hat uns auch erkannt und uns sogleich hineingelassen! So haben wir doch noch den „berühmten“ Hibiskussaft (danke für die Empfehlung, Kathi!) bekommen und konnten das wunderschöne Areal + Ausblick genießen. :) Zufälle gibt’s… oder wie Tommi sagen würde: „God just loves us!“ ;)
der Garten (hinter uns ist das Restaurant)
Tommi, der Hibiskussaft und ich ;)
der Ausblick vom Garten
der Ausblick vom Eingang

Der 4.1.2014 war ein besonderer Tag für meine Gast-Schwester Dulce Maria. Es war der Tag ihrer „Quinceañera“-Feier. Das bedeutet soviel wie ihre Geburtstagsparty zum 15.Geburtstag. Anders als bei uns, ist in Lateinamerika dieser Geburtstag sehr wichtig und wird so richtig gefeiert. Ich wusste also nicht so wirklich, was auf mich zukommen würde, habe mich aber über die Einladung gefreut. Um 19Uhr hat es dann begonnen. Die ersten Gäste – Familie und Schulfreunde – sind in den großen rosa-geschmückten und mit Blumen dekorierten Saal gekommen. Nachdem alle Gäste (40-50 Personen) da waren, hat ihr großer Bruder eine kleine Ansprache gehalten und das Geburtstagskind letztendlich angekündigt. Daraufhin ist Dulce Maria an der Hand ihres Vaters den Gang entlang gekommen – in einem pinken Tüll-Prinzessinnen-Kleid. Sie ist nach vorne auf die Bühne gegangen und hat sich dort auf den vorbereiteten Sessel gesetzt. Dann hat sie die traditionellen Geschenke bekommen:

-        1) Eine Bibel von ihrem Cousin
-        2) Eine Puppe von ihrer kleinen Cousine
-      3) Ein Schmink-Set von ihrer großen Schwester (diese nimmt dafür die Puppe wieder weg, da sie ja gerade vom Kind zur Frau wird und daher nicht mehr mit Puppen spielt)
-         4) Ein Ring von ihrem Schwager
-         5) Ein Krönchen von ihrer Mutter
-          6) Glitzer-High-Heels von  ihrem Vater, der auch sogleich die Schuhe tauscht
 
Nachdem die Mutter auch noch ein paar Worte gesprochen und Gott gedankt hat, ist Dulce Maria, die somit den Umwandlungsprozess vom Kind zur Frau abgeschlossen hat, von Tisch zu Tisch gegangen und hat mit allen ein Foto gemacht. Danach/Währenddessen gab es Essen und Cupcakes. Insgesamt hat alles 2-3 Stunden gedauert, dann war alles vorbei und die Gäste haben noch die Blumengestecke zerlegt. Teilweise haben Kinder ihren Müttern eine Rose gebracht, teilweise die Männer den Frauen und teilweise haben sich die Gäste einfach eigen Sträuße daraus gebastelt.
Das war eine vollkommen neue Erfahrung für mich und auch wenn alles sehr pink war, war ich dankbar, dass ich dabei sein konnte. 

der pinke Saal

die traditionellen Geschenke
Sonia (die große Schwester) und Ernesto (der Vater)
Dulce Maria
das Krönchen von der Mutter
der Vater wechselt die Schuhe

Am 9.1.2014 haben wir in der Schule gemeinsam "Baleadas" gekocht. Das sind große Tortillas mit Bohnenmus, Eier, Käse und Avocado. Dazu Gemüse: Karotten, Zwiebel, Karfiol und Chili. Es war gar nicht so leicht diese Tortillas - ohne Löcher - zu machen... 
der Teig wird von den Lehrern zubereitet und durchgeknetet


Mirjam, eine Tortilla OHNE Löcher und meine Lehrerin Julia

das leckere Endresultat

Am 10.11. 2014 waren wir in einem Vogelpark. Der war riesig! Es gab viele bunte Vögel und Eulen (und leider auch springende Spinnen):


An anderen Nachmittagen/Abenden spazieren wir einfach durch Copán, kaufen ein, trinken einen Cocktail, genießen die Sonne – wenn sie da ist – oder skypen mit euch.

im "Zentralpark"
meine neue Tasche
im ViaVia

Grüße ans verschneite (??) Österreich,
Conni