Freitag, 1. November 2013

Vorbereitungsseminar

So liebe Leute, jetzt bin ich schreibwütig und weils noch was zu erzählen gibt, erzähl ichs gleich...

Weil auch NPH nicht will, dass wir ins kalte Wasser geschmissen werden, sondern, dass wir vorbereitet werden, bevor wir zum Arbeiten anfangen, haben sie uns zu einem Vorbereitungsseminar nach Baden- Baden in Deutschland eingeladen. Deutschland? Warum fahren wir nach Deutschland? Ja, das haben wir uns auch gefragt. Aber es ist ganz logisch. NPH- Österreich ist eine relativ kleine Organisation und schickt demnach nur wenige Volontäre in die Kinderdörfer. Im Gegensatz dazu ist NPH- Deutschland eine größere Organisation und schickt mehrere Volontäre. Und weil wir uns sprachlich doch großteils verstehen (Einführung der Worte Paradeiser, Faschiertes, Fritatten, Soda Zitron und Hausverstand in die deutsch- deutsche Sprache), sind diese beiden Länder zusammengelegt worden. Vor allem zahlt es sich nicht wirklich aus für 3 österreichische Mädels ein 5 tägiges Seminar zu machen. Für 14  aber schon... Und so haben wir uns Urlaub genommen und sind von 18. bis 22.10. nach Deutschland gedüst. Die Züge waren wirklich schnell aber wir haben trotzdem den halben Tag mit Fahren verbracht. Doch es hat sich gelohnt.

Abgemacht war, dass uns eine andere Teilnehmerin vom Bahnhof mitnimmt. Weil nur ich ihr meine Telefonnummer gegeben habe wurde es etwas kompliziert, als mein Handyakku auf Grund der ewigen Netzsuche den Geist aufgab. Aber zum Glück haben wir am Bahnhof die dritte Österreicherin getroffen. Die wurde von einem der Organisatoren abgeholt und wir konnten im Kofferraum des Lieferwagens mitfahren. Das hat zu einem netten SMS von der Conni an ihre Mama geführt... ("Eigentlich hätte uns ein Mädel abholen sollen, aber jetzt sitzten wir im Kofferraum vom Auto von einem fremden Mann... ;)") Aber wir sind gut angekommen!

Die Ankunft bei unserer Unterkunft war sehr märchenhaft. Da fährt man durch Baden- Baden, kommt in ländliches Gebiet und dann steht da hinter einem kleinen Obstgarten ein rosa Selbstversorger- Haus/ Schloss. Der Marienhof, der seinem Namen mit den 1.000 Marienkäfern die da herumfliegen und -krabbeln seinem Namen wirklich Ehre macht. Nur leider war es "etwas" kalt im Haus weil es nur für Schullandwochen und sonstige Gruppen genutzt wird und auch nur geheizt wird, wenn wer da ist... Aber die Heizkörper und Räume haben sich gegen Ende doch noch erwärmen lassen.

Die ersten Tage waren 3 Mädels da, die das letzte Jahr über NPH in Lateinamerika verbracht haben. Von ihnen haben wir viel über den Alltag in den Kinderdörfern, die Kinder, den Ländern und dem Leben dort gelernt. Dabei haben wir natürlich auch die anderen Teilnehmerinnen kennengelernt. Vor allem auch Ann- Kristin aus Deutschland, die als Nachhilfelehrerin mit uns nach Honduras kommen wird. 

Am Sonntag haben wir dann noch von Dieter und Detlef, ja sie haben wirklich so geheißen, ein Sicherheitstraining bekommen. Die zwei Herren haben mich eindeutig fasziniert. Erstens weil sie schneller als jedes Mädel das ich kenne reden konnten und zweitens, weil sie sich mit vollem Einsatz in die Übungen geschmissen haben. Da ist dann auch schon mal Kunstblut geflossen. 

Dann haben die Organisatoren von NPH- Österreich und -Deutschland  übernommen und uns das Konzept und die Koordination von NPH näher gebracht. Sie haben uns auch im Rollenspiel in ein fremdartiges Land entführt, uns Tipps und Tricks für Krisenüberwältigung gegeben und Tischtennis gespielt. 

Und dann waren die 5 Tage schon wieder vorbei und die Conni und ich sind mit dem Zug schon wieder ewig lang nach Wien zurück gefahren...

Anna

Noch zu Hause

So liebe Leute, der erste hochoffizielle Eintrag und das noch bevor wir weg sind... Was soll das? Wir wollen euch genauso auf die Reise einstimmen wie wir uns und sie beginnt ja nicht erst wenn wir ins Flugzeug steigen, sondern schon viel viel früher...


Es gibt viele Dinge, an die man denken muss wenn man wegfährt, und das gleich für ein Jahr.

1. Die "frohe" Botschaft den wichtigen Menschen im Leben sagen. Das ist nicht immer leicht. Da konkurrieren schon mal Freude und Angst miteinander.

2. Was? Wie? Wo? Wann? Wie lange?... Da sind viele Fragen im Spiel auf die man früher oder später kommt und die eine Antwort verlangen. Wann genau fangen wir an? Wo wohnen wir dort? Sollen wir einen Sprachkurs im Land machen und wie lange soll der dauern? Wo kann man so einen Kurs machen? Wo kann ich dann wohnen? Wann muss ich dann wegfliegen? Wo buche ich? Gegen was soll oder muss ich mich impfen lassen? Wie lange ist mein Pass noch gültig?...

Und das ist erst der Anfang.

Bis jetzt haben wir zum Glück auf alle Fragen eine Antwort bekommen!
Wir fangen am 20.1.2014 an zu arbeiten.Wir könne direkt im Kinderdorf im Volontärshaus wohnen und bekommen auch was zu essen. (Mein Opa braucht sich also keine Sorgen machen, dass ich verhungere, auch wenn ich vl nur mit Reis und Bohnen überleben werd.)
Ja, wir sollten einen Sprachkurs machen, wenn möglich im Land. Wie lange ist uns überlassen. Die Conni länger weil sie ein Spanischkücken ist, ich kürzer weil ich in der Schule schon die Sprache kennen gelernt habe. Wir werden beide den Kurs in Copan in Honduras machen und dort bei einer Gastfamilie wohnen. Wenn man nach Honduras fliegen will braucht man bei der Einreise ein Ausreiseticket im Gepäck. Wo also buchen ohne zu viel drauf zu zahlen? Wir haben über NPH ein nettes Reisebüro gefunden, das uns ein Pseudorückflugticket ausstellt. Die Flüge sind also schon gebucht und die Conni wird schon am 13.12.2013 in Wien in den Flieger steigen, in Düsseldorf und Miami umsteigen um dann in San Pedro Sula zu landen. Ich werde ihr dann am 12.1.2014 auf der gleichen Route nachfolgen und die letzte Woche Sprachschule mit ihr gemeinsam machen.
Impfen sollte man sich gegen einiges und auch die Malariatabletten oder was auch immer mitnehmen. Wir waren brav und haben uns regelmäßig pieksen lassen was bei mir einmal etwas länger gedauert hat, weil ich als Kind gegen einen der Impfstoffe allergisch war. Jetzt gibt es einen neuen Impfstoff aber wer weiß- lieber vosichtig sein, zuerst eine kleine Dosis unter die Haut spritzen im Wartezimmer eine Stunde lang- ja warten- und dann erst richtig geimpft werden. Alles gut gegangen bis ich mich am nächsten Tag in der Früh geduscht habe- da ist die Impstelle aufgegangen wie ein Bienenstich. Was lernen wir daraus?- Nicht duschen ;)
Und die Sache mit dem Pass. Ich wusste, dass mein Pass im Februar 2014 ablaufen wird. Also lasse ich ihn mir verlängern- nein erneuern, verlängern gibts nicht mehr. Also hübsche Passfotos gemacht, zum Bezirksamt gelaufen, festgestellt, dass die dort nur bis 13 Uhr arbeiten, am nächsten Tag wieder hingelaufen, den Beamten darauf hingewiesen, dass ich mittlerweile 11cm gewachsen bin, mich gewundert warum die Augenfarbe nicht mehr in den Pass eingetragen wird, hingewiesen worden, dass das wegen farbiger Kontaktlinsen nicht mehr verlässlich ist, dafür beide Zeigefinger gescannt, mit einem Zettel durchs ganze Haus zur Kassa gelaufen, gezahlt, mit zwei Zetteln wieder zum Beamten gelaufen  und jetzt warte ich auf einen eingeschriebenen Brief mit meinem neuen Pass drinnen...

3. Auf das NPH Vorberietungsseminar nach Baden- Baden in Deutschland fahren.
Dazu mehr im nächsten Eintrag.

Bis dahin, schönen Tag noch,
Anna