Donnerstag, 18. September 2014

Nationalfeiertag, 15. September

Wer gedacht hat, dass nach dem riesigen Event - den Olympiadas - hier mal eine Ruhepause und Normalität (falls es so etwas auf der Ranch/in Honduras überhaupt gibt...) eintritt, hat sich gewaltig getäuscht. Und da ein Tag - der offizielle Nationalfeiertag am 15. September - nicht genug ist, um auszudrücken, wie wichtig Honduras ist, wird der gesamte September als "Monat der Heimat" gefeiert.

So ist beispielsweise am 1. September "Tag der Flagge", an dem die honduranische Flagge am Morgen unter Hymnen-Gesang gehisst wird. Außerdem ist im September noch Tag des Kindes, Tag des Lehrers,...

In der Schule wird nun täglich in der Früh von 6 Kindern mit zaghaften Stimmchen die Hymne vor der Flagge gesungen, begleitet von 2 weiteren Kindern, die gegengleich und außerhalb jeglichen Taktes mitdirigieren. Wer auch immer sich in Reich-/Sichtweite befindet, muss sofort stehen bleiben, die Hand aufs Herz legen und mit singen oder zumindest still sein. Wer diese Regel ignoriert, wird mit einem bösen Blick bestraft. Wenn man am Ende auch noch applaudieren will, in der Hoffnung, den Kindern doch noch ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern, kassiert man gleich noch einen fragenden/irritierten/bösen Blick ein. (Erlebt von Conni eines Morgens)

Außerdem wird bereits Wochen vorher (auch schon vor den Olympiadas) begonnen, für den großen Umzug in Talanga zu proben. Wir haben eine Marschkapelle, Tänzerinnen, FlaggenträgerInnen, Kinder, die typische Trachten präsentieren, und Vieles mehr.... Gerade für die Musikstücke und das Marschieren muss natürlich geprobt werden. Vor allem im September wird dies täglich gemacht. Und wer einen Fehler bei der Probe macht, muss Liegestütz als Strafe machen.
die Kapelle
die Tänzerinnen
Dann war es endlich so weit. Der Plan der Ranch war es, dass um 5 Uhr in der Früh abgefahren wird Richtung Talanga, wo die Parade stattfindet. Doch wer Conni kennt, weiß, dass sie alles für ein bisschen mehr Schlaf macht - nach einem Telefonanruf wurde also bestätigt, dass es reicht, wenn wir um 7 Uhr beim Treffpunkt sind, da wir für nichts zuständig ist. Hurra!!!! :)

Wir waren also um ca. 8 Uhr in Talanga und die Parade hat langsam Form angenommen. Danach sind wir durch die ganze Stadt gezogen...hier ein paar Bilder:
typische Tracht dieses Teils von Honduras

die kleinsten Tänzerinnen
los Indios - ein Urvolk von Honduras


mehr Tänzerinnen
die Marschkapelle
der Versuch einer menschlichen Pyramide
Recycling-Kleid
Wir hatten Glück mit dem Wetter, da wir weder von der Sonne komplett verbrannt worden sind, noch es geregnet hat. Unsere Aufgabe war es, mit Erste-Hilfe-Tascherln neben den Tänzerinnen herzulaufen und sie am Leben zu halten - wir haben es geschafft! ;)
Es hätte aber auch einen Ambulanz-Dienst gegeben:

Alles in Allem, war es ein aufregender Vormittag und wir waren wieder einmal überrascht, wie toll alles gestaltet wurde. ...und wir waren heilfroh, dass wir bei den Vorbereitungen nicht involviert waren... :D